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Resilienz Definition - 7 Säulen der Resilienz

Du kannst in jeder Situation Ruhe bewahren? Während andere noch die Köpfe hängen lassen, arbeitest du schon an einer Lösung? Rückschläge kriegen dich nicht klein? Dann hast du eine gute Schippe Resilienz in deinen persönlichen Kompetenzen.

Was Resilienz bedeutet, wie du Resilienz fördern kannst und warum Resilienz ein wichtiger Soft Skill ist – das und mehr lernst du hier.

Inhalt - Resilienz Definition

Definition: Was bedeutet Resilienz?

Der Begriff „Resilienz“ beschreibt die Fähigkeit, Krisen bewältigen zu können und sie als Chance zur persönlichen Weiterentwicklung zu nutzen. Eine resiliente Persönlichkeit versucht den psychischen Zustand vor einem Schicksalsschlag oder vor einer stressigen Situation wiederherzustellen.

Jemand, der Resilienz besitzt, kann Rückschläge und Stress aushalten und schafft es, sich (schnell) wieder davon zu erholen.

Eine beliebte Metapher für Resilienz sind Stehaufmännchen: Egal wie sehr du es herumschubst, es steht nach ein paar Sekunden wieder kerzengerade. Auch ein Küchenschwamm veranschaulicht das Prinzip von Resilienz sehr gut: Egal wie sehr du ihn zusammendrückst, lässt du ihn los, nimmt er wieder seine ursprüngliche Form an.

Das Leben verlangt viel von uns ab – bei manchen mehr, bei manchen weniger. Resilienz ist die Fähigkeit, nach egal was wieder aufstehen zu können.

Zum Thema Resilienz gab es von 1955 bis 1995 eine interessante Studie: 700 Kinder, die auf der hawaiianischen Insel Kauai geboren wurden, wurden 40 Jahre lang begleitet. Damit wollten die Psychologinnen Emmy Werner und Ruth Smith herausfinden, inwiefern sich negative äußere Lebensumstände auf die Entwicklung einer Persönlichkeit auswirken – auf Kauai lebte der Großteil der Bevölkerung zu dieser Zeit in Armut.

Schon früh fielen einige Kinder negativ auf – vor allem jene, die mit mehreren Risikofaktoren (wie psychisch instabile Eltern, chronische Armut oder Ähnlichem) konfrontiert wurden. Aber es kam auch zu positiven Ausreißern: Einige Kinder entwickelten sich trotz allem sehr gut und wurden erfolgreich im Leben.

Während dieser Studie kamen Emmy Werner und Ruth Smith vor allem zu einem Ergebnis: Um die Entwicklung von Resilienz zu fördern, braucht es soziale Kontakte und Unterstützungssysteme, wie kirchliche Organisationen, einfühlsame Lehrer oder Jugendgruppen. Auch ein gebildetes Familienumfeld wirkte sich im Schnitt meist positiv auf die Resilienz der Probanden aus.

Resilienz zeigt: Schicksalsschläge, stressige Situationen oder auch ein eher negatives Umfeld können deine Persönlichkeit stärken – inwiefern? Du hast sie überstanden, das heißt: Du bist resilienter geworden und kannst mit der Situation das nächste Mal besser umgehen.

Bekannte Beispiele für Resilienz findest du auch in der Welt der Bücher, Filme und Märchen: Aschenputtels Geschichte ist geprägt von negativen Ereignissen, doch sie lässt sich davon nicht unterkriegen. Pippi Langstrumpf kämpft mit dem Verlust ihres Vaters, doch wird stets als fröhliche Persönlichkeit dargestellt. Harry Potter wird sein Leben lang gedemütigt, entwickelt sich aber trotz allem zu einem mutigen und sympathischen jungen Mann.

Hast du eine resiliente Persönlichkeit? Wie haben deine Kindheitshelden das nur gemacht? Im nächsten Kapitel geben wir dir Tipps und Tricks, wie du deine Resilienz fördern kannst.

Die 7 Säulen der Resilienz – Wie kannst du deine Resilienz fördern?

Für Resilienz gibt es Schutzfaktoren und Risikofaktoren – das heißt: Es gibt Faktoren, die sich positiv auf deine Resilienz auswirken und Faktoren, die sich negativ auf deine Resilienz auswirken.

Einer der größten Risikofaktoren ist ein schlechtes soziales Umfeld: Ob Familie, Freunde oder Wohngegend – findest du keine Unterstützung, entwickelst du dich mit großer Wahrscheinlichkeit nicht zu einer besonders resilienten Persönlichkeit.

Aber Achtung: Kontakt zu anderen kann Stress zwar ausgleichen und dich resilienter machen – doch soziale Kontakte sind und sollten nicht ausschlaggebend sein, wenn du einen Rückschlag verkraften musst. Eine resiliente Persönlichkeit wird auch allein damit fertig – sozialer Kontakt macht es nur einfacher.

Die 7 Säulen der Resilienz

Dann gibt es da noch die Schutzfaktoren der Resilienz. Die amerikanischen Psychologen Karen Reivich und Andrew Shatté beschreiben die Schutzfaktoren der Resilienz auch als die „7 Säulen der Resilienz“:

  • Lösungsorientierung: Eine lösungsorientierte Denkweise fördert deine Resilienz – wer sich auf Lösungen konzentriert, kann das Problem schneller und besser klären. Tipp: Akzeptiere das Problem – wenn du dich nicht mehr dagegen wehrst, kannst du dich auf die Lösung konzentrieren.
  • Netzwerkorientierung: Das soziale Netzwerk – einer der größten Resilienzfaktoren. Auf wen kannst du dich in Krisensituationen verlassen? Wer ist und war schon immer für dich da? Wen kannst du immer um Hilfe bitten? Das können die Eltern sein, der beste Freund, die Tante oder auch ein Lehrer.
  • Eigenverantwortung: Dieser Schutzfaktor macht sich vor allem in der Übergangsphase von Kind zu Erwachsenenalter bemerkbar. Als Kind tragen deine Eltern die Verantwortung über dich und dein Handeln. Je älter du wirst, desto mehr Verantwortung musst du tragen – Konsequenzen trägst du als Erwachsener selbst. Der Schutzfaktor Eigenverantwortung beschreibt die Fähigkeit mit dem Druck der Verantwortung für dich und dein Handeln umgehen zu können.
  • Selbstregulierung: Das Leben kann dir übel mitspielen – lässt du das alles über dich ergehen, nimmst du die Opferhaltung ein. Beim Schutzfaktor Selbstregulierung geht es darum, das zu erkennen und sich aus dieser Opferhaltung rauszuholen – ob aktiv oder passiv, indem du deine Denkweise änderst.
  • Akzeptanz: Lerne, die Situation zu akzeptieren. In den meisten Fällen – bei einem Schicksalsschlag zum Beispiel – kannst du es nicht ändern. Erst wenn du die Situation anerkennst, kannst du vernünftige Lösungen suchen. Akzeptanz kann dich auch entspannen – du zerbrichst dir nicht mehr ständig den Kopf darüber.
  • Realistischer Optimismus: Auch Optimismus gehört zu den Resilienzfaktoren – solange er realistisch bleibt. Du musst darauf vertrauen können, dass du Probleme (eigenständig) lösen kannst – Wunschdenken hilft da nicht weiter.
  • Zukunftsplanung: Schicksalsschläge oder andere Rückschläge gehören meist zum Leben dazu – bist du dir dessen bewusst, kannst du dich vorbereiten. Tipp: Erstelle kleine Notfallpläne zu verschiedenen Szenarien. Zu wissen, an wen du dich bei finanziellen Problemen sicher wenden kannst, kann dich entspannen und macht deine Persönlichkeit resilienter.

Die 7 Säulen der Resilienz beschreiben Schutzfaktoren, die dir bei der Bewältigung von Rückschlägen helfen und dich vor der Verwundbarkeit schützen sollen.

Wie kannst du deine Resilienz fördern?

Um deine Resilienz zu fördern, kannst du dich an die 7 Säulen der Resilienz halten. Kannst du die verschiedenen Schutzfaktoren trainieren, wird das nach und nach deine Resilienz steigern.

Wie kannst du vorgehen? Wir haben dir für jeden Schutzfaktor einen Tipp zum Training zusammengefasst:

  • Lösungsorientierung: Akzeptiere das Problem und kümmere dich dann um eine Lösung. Du kannst beispielsweise damit beginnen, das Problem auseinanderzunehmen: Wie kam es dazu? Warum kam es dazu? Gab es eine Ursache und einen Auslöser? Wieso belastet es dich so sehr? So gewinnst du nach und nach einen Überblick über die Situation und kannst Verbindungen erkennen – verkrieche dich also nicht. Vielleicht ist dir bei der Untersuchung des Problems bereits ein vernünftiger Lösungsweg aufgefallen?
  • Netzwerkorientierung: Ein sicheres soziales Unterstützungsnetzwerk ist unheimlich wichtig, um resilienter zu werden. Gehe deine Freundesliste und deine Familie mal ganz genau durch: Wer war schon immer ein guter Zuhörer? Wer bleibt stehen, wenn du dir die Schuhe bindest? Wer bietet immer als erstes seine Hilfe an? Vielleicht findest du so jemanden auch in der Schule oder eventuell ist es sogar die Kassiererin der Bäckerei an der Ecke, die dich immer nach deinem Wohlbefinden fragt. Es ist wichtig zu wissen, wem du trauen kannst, wenn es mal hart auf hart kommt.
  • Eigenverantwortung: Höre mal tief in dich hinein. Trägst du viel Verantwortung? Trägst du die Konsequenzen deines Handelns? Wenn nicht – wer trägt sie dann? Bist du dir den Konsequenzen deines Handelns überhaupt bewusst? Bevor du handelst, solltest du über die Folgen deiner Handlung nachdenken.
  • Selbstregulierung: Dich überfordert der Stress? Lass’ dich nicht kleinkriegen und versuche zu handeln. Wie kannst du den Stress reduzieren? Was brauchst du wirklich in diesem Moment? Es kann schon helfen, die Denkweise zu ändern: Sehe die Situation nicht als Problem an, sondern versuche darin die Chance zur Weiterentwicklung deines Charakters zu sehen.
  • Akzeptanz: Zerbrich dir nicht stunden- oder tagelang den Kopf über ein Problem oder ein Rückschlag – verhindern kannst du es eh nicht mehr. Versuche also, die Situation zu akzeptieren, um dich an den Lösungsweg machen zu können. Das heißt: Mach’ was, anstatt tagelang wie ein Embryo auf dem Bett zu liegen – es wird dir helfen.
  • Realistischer Optimismus: Hab’ Vertrauen in dich und sei optimistisch – aber bleib’ auf dem Boden. In einer Krisensituation kannst du darauf vertrauen, dass du das Problem in den Griff bekommst. Hast du beispielsweise ein Problem im Büro, versuche dir nicht ewig darüber den Kopf zu zerbrechen. Vertraue auf dein Selbstbewusstsein, das Problem im Büro ansprechen zu können und darauf, dass es sich früher oder später lösen wird.
  • Zielorientierung: Habe immer das Ziel vor Augen: Du willst die Situation lösen. Vorbereitung kann dir dabei enorm helfen. Du kannst dir beispielsweise mehrere Notfallpläne erstellen, die dir das Kopfzerbrechen bei Eintritt der Krise ersparen. Zum Beispiel: Was, wenn du deinen Bachelor nicht schaffst? – Dann studierst du entweder etwas anderes, machst eine Ausbildung, ein Praktikum, Work-and-Travel oder du machst dich mit deinem Hobby selbstständig. Ein Plan B kann dir großen Stress ersparen.

Verbesserst du auch nur einen Schutzfaktor der 7 Säulen der Resilienz, hast du auch schon eine resilientere Persönlichkeit – das ist auch möglich, wenn dich Risikofaktoren wie ein schlechtes Umfeld davon abhalten wollen. Lass’ dich nicht unterkriegen – Traumata formen deine Persönlichkeit und wenn du sie besiegst, merkst du nach und nach, dass du jede Krisensituation irgendwie bewältigen kannst.

Bewerbung: Weshalb Resilienz ein wichtiger Soft Skill ist

In der Berufswelt ist Resilienz ein Soft Skill, der dir deinen Arbeitsalltag vereinfachen kann – du lässt dich beispielsweise von einem Haufen Papierkram nicht unterkriegen und kannst trotzdem motiviert in den Tag einsteigen.

Auch während den unterschiedlichsten Projekten kann dir deine resiliente Persönlichkeit helfen: Ein Rückschlag bedeutet für dich nicht das Ende. Während andere noch um die verlorene Zeit trauern, arbeitest du bereits an einer Lösung und suchst einen Ausweg.

Genauso im Bewerbungsgespräch: Spricht ein Recruiter deinen durchlöcherten Werdegang oder das Jahr an, indem du zwei Mal den Arbeitgeber gewechselt hast, kannst du das Positive darin sehen und hervorheben – auch das kann überzeugen.

Jobs, die eine stark ausgeprägte Resilienz erfordern

Eine resiliente Persönlichkeit ist nicht nur außerhalb der Arbeit ein wichtiger Soft Skill: Wie bereits im vorherigen Kapitel erläutert, kann dir Resilienz auch im Arbeitsalltag in vielerlei Hinsicht helfen.

Manche Berufe erfordern mehr Resilienz als andere – wir haben dir hier drei Jobs zusammengefasst, die eine stark ausgeprägte resiliente Persönlichkeit erfordern:

Management: Egal in welcher Branche, als Manager hast du es oft stressig. Von jeder Seite wirst du mit Problemen, Anfragen, Beschwerden oder Ähnlichem konfrontiert und es gilt einen kühlen Kopf zu bewahren – Resilienz ist hier besonders wichtig, um ruhig zu bleiben und den Überblick nicht zu verlieren.

Consulting: Ein Consultant muss resilient sein, um den nötigen Optimismus ausstrahlen zu können. Du musst stets das Ziel vor Augen haben und darfst nicht aufhören, daran zu arbeiten. Deine Euphorie ist essenziell, damit dein Kunde nicht den Glauben an ein gutes Ende verliert und weiterhin an einer Lösung arbeiten will.

Startup: In einem Startup geht es meist schnell auf und ab. Egal in welchem Bereich du arbeitest – eine gute Schippe Resilienz in Form von Optimismus und Lösungsorientierung sind hier immer hilfreich. Auch wenn es mal schlecht aussehen sollte – deine resiliente Persönlichkeit hilft dir und dem Team dabei, die Nerven nicht zu verlieren.

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Veröffentlicht am 16.01.2022, aktualisiert am 17.04.2024