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Probearbeiten – Tipps und Infos rund um den Probetag

Herzlichen Glückwunsch – du wurdest zum Probetag eingeladen und bist damit ein ganzes Stück weiter im Bewerbungsprozess. Du weißt allerdings noch nicht so ganz, wie du dich darauf vorbereiten kannst und wie du dich verhalten sollst? Keine Sorge – wir haben für dich die wichtigsten Tipps zum Probearbeiten zusammengestellt. Außerdem erfährst du, wie du am besten nach dem Probearbeiten reflektieren kannst, ob das Unternehmen zu dir passt.

Inhalt

Allgemeine Fakten zum Probearbeiten

Einige Bewerber:innen sehen eine Einladung zum Probearbeiten kritisch an, da sie Angst haben, ausgenutzt zu werden. Allerdings ist das Probearbeiten generell etwas sehr sinnvolles, denn beide Seiten können somit schauen, ob eine Zusammenarbeit passen würde, ob du in das Team passt und ob der Inhalt der Arbeit beziehungsweise die Unternehmenskultur dir liegt.

Ob ein Probearbeitstag vorgeschlagen wird, kommt auf das Unternehmen an. Nicht jedes Unternehmen macht Probearbeitstage, denke also nicht gleich es ist ein schlechtes Zeichen, wenn du nach einem Vorstellungsgespräch keine Einladung zum Probearbeiten erhältst.

Es ist immer noch die Ansicht verbreitet, dass Probearbeiten hauptsächlich nur in den Bereichen Gastronomie oder Eventbranche vorkommt. Heutzutage wird der Probearbeitstag jedoch auch in vielen anderen Branchen immer beliebter, so zum Beispiel im Bereich Informatik oder in sozialen Berufen. Die Probearbeit darf aber nicht mit der Probezeit verwechselt werden, welche meist 3–6 Monate geht. Dabei handelt es sich schon um ein unterschriebenes Arbeitsverhältnis, das gegebenenfalls auch ordentlich gekündigt werden muss.

Muster für eine Bestätigung des Probearbeitens

Falls du Schwierigkeiten hast, die Bestätigung des Probetags richtig zu formulieren, haben wir dir eine Mustervorlage erstellt, an der du dich orientieren kannst:

Sehr geehrte Frau/ Sehr geehrter Herr XY,

vielen Dank für die Einladung zum Probetag in Ihrem Unternehmen. Gerne möchte ich meine Leistungen am XY unter Beweis stellen.

Mit freundlichen Grüßen
XY

Probearbeiten trotz Arbeitsverhältnis?

Bei bestehendem Arbeitsverhältnis ist das Probearbeiten grundsätzlich etwas problematisch. Denn in der Regel ist es nicht erlaubt, dass Bewerber:innen, die noch bei einem anderen Unternehmen arbeiten, zum Probetag in einer anderen Firma antreten. Dies kann nämlich gegen den bestehenden Arbeitsvertrag verstoßen und ist somit nicht rechtmäßig. Sollte es sich um ein konkurrierendes Unternehmen handeln, könntest du außerdem die Gefahr laufen, fristlos gekündigt zu werden. Wenn du dich zum Zeitpunkt des Probearbeitens also noch in einem bestehenden Arbeitsverhältnis befindest, muss dein Arbeitgeber dich für die Probearbeit nicht freistellen. Daher solltest du versuchen, deinen Probetag am besten in deiner Freizeit zu machen.Wichtig: Sollte es sich bei dem Unternehmen, in dem du probearbeiten darfst, um Konkurrenz handeln, musst du deinen Arbeitgeber über deinen Probetag informieren.

Wie lange dauert ein Probearbeitstag?

Normalerweise dauert ein Probearbeitstag ein paar Stunden (in Ausnahmefällen aber auch zwei bis fünf Tage), in denen du die Kolleg:innen kennenlernst, dir Arbeitsräume und Unternehmen gezeigt werden und du kleinere Aufgaben zu erledigen hast. In diesen Aufgaben sollst du bereits einen ersten Einblick in die Arbeit der jeweiligen Jobausschreibung bekommen.

Probearbeiten: Tipps für das richtige Verhalten

Dein Verhalten am Probearbeitstag ist sehr wichtig, da es hier um den entscheidenden ersten Eindruck geht. Daher haben wir für dich ein paar Tipps zusammengestellt.

  • Prahle nicht mit deinem Können: Dein Arbeitgeber möchte sich vor Ort natürlich von deinen Fähigkeiten und Qualifikationen überzeugen. Entscheidend ist hierfür vorrangig, dass du in deiner Bewerbung nicht gelogen hast, sondern nur tatsächliche Fähigkeiten von dir genannt hast. Demonstriere diese Fähigkeiten beim Probetag, allerdings nur in einem angemessenen Rahmen. Das bedeutet: Zeige was du kannst wenn es gefragt ist, prahle aber nicht unnötig mit deinem Können – das könnte einen eher negativen Eindruck machen.
  • Versuche auch einen guten Eindruck bei deinen Kolleg:innen zu machen: Beim Probetag ist es nicht nur wichtig, dass du vor deinem Vorgesetzten einen guten Eindruck machst – auch Arbeitskolleg:innen werden oft nach dem Probearbeiten gefragt, wie du gearbeitet hast und ob du ins Team passt.
  • Nimm Tipps und Anregungen an: Wenn du von Arbeitskolleg:innen oder dem Vorgesetzten Anregungen oder Tipps bekommst, nimm diese an und versuche sie umzusetzen. Alles andere kann schnell arrogant wirken und demonstriert nicht deine vorhandene Lern- und Weiterbildungsbereitschaft.
  • Selbstbewusstsein ausstrahlen: Versuche das richtige Maß an Bescheidenheit und Selbstbewusstsein zu meistern – Überheblichkeit macht keinen guten Eindruck, du solltest dich aber auch etwas trauen. In diesem Artikel findest du alles, was du zum Thema Selbstbewusstsein wissen musst und wie du mehr Selbstvertrauen aufbauen kannst.
  • Verstelle dich nicht: Ganz wichtig ist, dass du authentisch bist und so, wie du auch normalerweise arbeiten würdest. Wenn du zum Beispiel viel ruhiger bist als normalerweise und bei Sachen nicht widersprichst, obwohl du eigentlich dagegen bist, bringt das auch keinem was. Denn dann ist dein Selbstbild verfälscht und schließlich ist der Probetag dazu da, um herauszufinden, ob das Zusammenarbeiten mit den Kolleg:innen und auch sonst allem passt.
  • Zeige Motivation und Engagement: Demonstriere so gut wie es geht in Taten, wie gerne du den Job haben möchtest. Das bedeutet, sei aufmerksam, biete aktiv deine Hilfe an, frage nach neuen Aufgaben wenn du fertig bist, stelle Fragen und höre aufmerksam zu, wenn dir etwas gesagt wird.
  • Anregungen geben: Fragen und Anregungen deinerseits sind beim Probearbeiten immer gerne gesehen. Halte dich daher nicht zurück, wenn du eine Frage hast oder etwas anregen willst. Versuche aber, dich hierbei prägnant formuliert und höflich auszudrücken.
  • Kontakte knüpfen: Stelle dich gerne beim Probetag schon einmal deinen Arbeitskolleg:innen vor und versuche, dich ins Team mit einzubringen.

Das solltest du beim Probetag unbedingt vermeiden

Ein absolutes No-Go beim Probearbeiten ist es, ständig am Handy zu sein. Schalte daher dein Handy im besten Fall während des gesamten Tages komplett aus oder in den Flugmodus. Ansonsten wirkt das sehr desinteressiert und auch respektlos. Außerdem lässt es darauf schließen, dass du keineswegs fleißig und konzentrationsfähig bist, wenn du noch nicht einmal den Probearbeitstag ohne dein Handy aushalten kannst. Sei daher respektvoll und verschiebe deine Unterhaltungen auf den Feierabend.

Diese Aufgaben erwarten dich beim Probetag

Beim Probetag geht es vor allem darum, sich gegenseitig besser kennenzulernen und abzuwägen, ob eine Zusammenarbeit für beide Seiten Sinn macht. Es handelt sich also um einen unverbindlichen Kennenlerntag, der idealerweise zum Ziel führt, einen Arbeitsvertrag abzuschließen.

Bewerber:innen sollen aber keine Tätigkeiten von Mitarbeiter:innen übernehmen, sondern vielmehr Teilaufgaben, die auch zeitlich begrenzt sind. Das bedeutet für dich: Du trägst keine Eigenverantwortung bei den Aufgaben. Außerdem arbeitest du meist nicht alleine, sondern im besten Falle mit anderen Angestellten gemeinsam oder unter Beobachtung von Kolleg:innen. Das Aufgabengebiet ist dabei individuell und abhängig von der jeweiligen Branche, der Abteilung, etc. Wenn du beispielsweise einen Probetag im Content Marketing machst, kann es sein, dass du selbst einen Text verfassen oder Keywordrecherche betreiben musst. Wichtig: Du wirst am Probetag „mitlaufen“ und andere Teammitglieder begleiten – nicht mehr. Außerdem ist meist kein Tragen von Dienstkleidung oder ein Aufsuchen von anderen bestimmten Arbeitsorten notwendig, denn ansonsten wird ein Arbeitsvertrag benötigt. Bewerber:innen sind zudem beim Probearbeiten zu keiner Arbeitsleistung verpflichtet, es handelt sich vielmehr um einen freiwilligen Tag.

Der Arbeitgeber will beim Probetag vor allem folgende Dinge checken:

Du siehst – es ist nicht nur wichtig, bei den praktischen Aufgaben zu punkten, sondern auch dass du deine sozialen Kompetenzen und relevante Soft Skills wie Teamfähigkeit zeigen kannst.

Der Probetag – Darauf solltest du achten [inkl. Checkliste]

Es gibt einige Aspekte, auf die die meisten Personaler:innen beim Probetag achten. Das sind beispielsweise Soft Skills wie Durchsetzungsvermögen, Teamfähigkeit, Kommunikationsstärke oder Einfühlungsvermögen. Darüber hinaus kommen natürlich Aspekte wie Lernbereitschaft, Auffassungsgabe, Konzentrationsfähigkeit oder Knowhow im jeweiligen Fachgebiet hinzu.

Aber auch du solltest dir vorher überlegen, auf welche Dinge du achten möchtest beziehungsweise welche Aspekte dir an einem neuen Arbeitgeber oder dem neuen Arbeitsplatz wichtig sind. Das kann beispielsweise die Unternehmenskultur und dazugehörige Aspekte wie die Arbeitsatmosphäre, der gegenseitige Umgang oder die Hierarchie-Strukturen sein. Auch auf die Kommunikation zwischen Arbeitskolleg:innen oder andere interne Strukturen könntest du achten. Überlege dir vorher genau, was dir wichtig ist und schreibe dir diese Punkte am besten schon mal auf. Wenn du dann fertig bist mit dem Probearbeiten, kannst du jeweils Punkte die dir aufgefallen sind hinter die einzelnen Aspekte schreiben.

Checkliste Probetag:

Gibt es Dresscodes? Wenn ja, kümmere dich frühzeitig um die passende Kleidung. Außerdem solltest du auch auf ein gepflegtes Aussehen achten – erscheine daher bei deinem Probetag frisch geduscht und mit einem gepflegten Erscheinungsbild.

Plane nach dem Probetag noch etwas Zeit ein – es könnte sein, dass du gefragt wirst, ob du noch länger mithelfen kannst oder du kannst von Kolleg:innen noch zu einem gemeinsamen Abendessen eingeladen werden, um sich besser kennenzulernen.

Stelle dir am besten ein paar Wecker, damit du auf keinen Fall zu spät zu deinem Probetag kommst. Es ist immer besser, etwas früher da zu sein. Plane also möglichst viel Zeit ein für den Fall, dass du dich verlaufen solltest oder es sonstige Hindernisse wie etwa einen Bahnausfall gibt.

Informiere die Agentur für Arbeit über deinen Probetag, wenn du arbeitslos gemeldet bist. Somit kannst du eventuell Fahrtkosten erstattet bekommen, außerdem wird dein Unfallversicherungsschutz aktiviert.

Wird das Probearbeiten bezahlt? Was du unbedingt wissen solltest

Das Thema Bezahlung des Probearbeitens ist eine Sache, worüber du bestimmt nachdenkst. Schließlich willst du ja nicht Leistung erbringen, die nicht wertgeschätzt wird – denn Zeit ist bekanntlich viel wert. In der Frage nach der Bezahlung ist es zentral, ob du betriebliche Aufgaben übernimmst. Wenn der Tag nur dafür ist, dass du einen Eindruck des Teams oder der Location bekommst, wird das Probetag genannt. Hier werden dir also keine konkreten betrieblichen Arbeiten zugewiesen. In diesem Fall hast du kein Anrecht auf jegliche Bezahlung. Es besteht auch keine Sozialversicherungspflicht und kein Arbeitsverhältnis.

Die Sache ändert sich allerdings, wenn betriebliche Arbeiten in deine Verantwortung gegeben werden. Dann hast du das Recht auf eine Bezahlung. Du solltest auch nicht davor zurückschrecken, dich hiernach zu erkundigen. Die Regelung des § 612 BGB besagt nämlich, dass du eine „den Umständen nach angemessene Vergütung“ erhalten solltest.

Wie vermeidest du es, beim Probearbeiten ausgenutzt zu werden?

Generell ist der Probearbeitstag etwas Gutes, aber es gibt auch ein paar Unternehmen, die ihn ausnutzen wollen, um für ein paar Tage unbezahltes Personal zu bekommen. Wegen solchen Ausnahmen sind leider auch einige Bewerber:innen im Allgemeinen misstrauisch gegenüber Probetagen. Allerdings gibt es Möglichkeiten, einzuschätzen ob der Arbeitgeber dich ernsthaft kennenlernen will oder nicht.

Beispielsweise kannst du checken ob du erst nach dem Vorstellungsgespräch zum Probetag eingeladen wirst. Das wäre nämlich ein Indiz für einen richtigen Probetag. Lädt dich das Unternehmen schon im Vorhinein ein, ist das ein Grund misstrauisch zu werden. Ebenfalls ist es nicht normal, wenn du für mehr als eine Woche zum Probearbeiten gebeten wirst. Denn ein seriöses und echtes Probearbeiten dauert normalerweise nicht so lange (allerhöchstens sieben Tage). Sollte das Probearbeiten länger gehen, frage nach einem Probearbeitsvertrag. In diesem sollten Angaben zur Bezahlung sowie zur Frist für das Probearbeiten stehen.

Ein wichtiger Tipp ist, dass du (vorausgesetzt du bist dort gemeldet), die Arbeitsagentur über deine Probearbeit informieren solltest. Dort kann nämlich geschaut werden, ob das jeweilige Unternehmen schon einmal in irgendeiner Form negativ auffällig wurde, da es viele Probearbeiter:innen hatte und anschließend trotzdem niemanden angestellt hat. Darüber hinaus kann die Arbeitsagentur dir normalerweise zum Beispiel das Geld für die Fahrt erstatten.

Wie geht es weiter? Nachbereitung & Rückmeldung nach dem Probearbeiten

Nachbereitung des Probearbeitstages

So wie dein Arbeitgeber nach dem Probetag überlegt, ob du ins Team und zu dem Unternehmen passen würdest, solltest du dir das ebenso gut überlegen. Dafür ist es hilfreich, dir ein bis zwei Tage nach dem Probetag zu den im Vorhinein erstellten Kriterien deine Eindrücke aufzuschreiben. Überlege dir auch, ob es noch offene Fragen deinerseits gibt, die du gerne besprechen würdest. Wenn ja, schreibe sie dir für ein Folgegespräch auf.

Lasse den Probetag auch spezifisch bezüglich des Arbeitsklimas und dem Umgang mit Mitarbeiter:innen untereinander und mit dem Chef Revue passieren. Hast du dich wohl gefühlt? Denkst du, dieses Arbeitsklima passt zu dir?

Wenn du unentschlossen bist, erstelle am besten eine Pro- und Contra-Liste. Auch wenn du glaubst, du hast alles im Kopf, kann es nie schaden, die Argumente einmal direkt nebeneinander aufgelistet zu sehen. Welche Faktoren haben dir eher nicht gefallen? Gibt es externe Störfaktoren wie einen zu langen Anfahrtsweg? Oder eben externe positive Faktoren? Kannst du dir vorstellen, dass dir die Inhalte der Arbeit auch auf Dauer Spaß machen? Liegt dir die Unternehmenskultur?

Sei dir aber auch im Klaren darüber, dass zum Beispiel ein kleiner Konflikt zwischen Mitarbeiter:innen am Probetag nicht bedeuten muss, dass generell ein schlechtes Arbeitsklima im Unternehmen herrscht. Jeder kann mal einen schlechten Tag haben oder manchmal weniger gut gelaunt sein, auch wenn derjenige sonst vielleicht ein sehr umgänglicher Mensch ist.

Rückmeldung nach dem Probearbeiten

Dadurch, dass normalerweise mehrere Bewerber:innen vom Unternehmen zum Probearbeiten eingeladen werden, kann es oft auch etwas dauern, bis du deine Rückmeldung erhältst. Der Arbeitgeber gibt dir für gewöhnlich eine Frist, nach deren Ablauf du Rückmeldung erwarten kannst. Wenn er dies nicht getan hat, ist es dein gutes Recht nach einer Frist zu fragen – schließlich willst du ja auch planen können. Wenn diese Frist abgelaufen ist und du immer noch nicht Bescheid bekommen hast, kannst du ruhig auch anrufen oder eine E-Mail schreiben, in der du dich freundlich nach dem Stand der Dinge erkundigst.

Es kann auch sehr sinnvoll sein, wenn du vor deinem Probearbeitstag noch einmal die Fragen aus deinem Vorstellungsgespräch Revue passieren lässt und dir noch einmal Gedanken zu deinen Stärken, Schwächen, etc. machst.

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Veröffentlicht am 16.01.2022, aktualisiert am 07.03.2024