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Schwächen im Vorstellungsgespräch

Die Frage nach deinen Stärken und Schwächen kommt im Vorstellungsgespräch sehr wahrscheinlich früher oder später auf dich zu. Wir geben dir Beispiele für gute Antworten zu deinen Schwächen und zeigen dir, wie du individuell auf die Frage antworten kannst. Denn Standardantworten überzeugen schlussendlich niemanden. Mit diesen Tipps reagierst du authentisch und ehrlich – ohne deine Chancen auf den Job zu verringern.

Inhalt

Was sind Ihre Schwächen? – Ziel der Frage

Die Frage nach den Schwächen zählt neben der Frage nach den Stärken zu den häufigsten Fragen im Vorstellungsgespräch. Dabei geht es nicht darum, deine Schwächen im Bewerbungsgespräch bloßzustellen und dich dann auszusortieren. Diesen Gedanken kannst du getrost verwerfen und solltest daher keine Angst vor dem Vorstellungsgespräch entwickeln.

Primär besteht die Intention der Personalabteilung darin deine Kritikfähigkeit und Selbstreflexion zu testen. Die Recruiter:innen möchten herausfinden, ob du reflektiert und dir deiner Schwachpunkte bewusst bist. Niemand erwartet, dass du fehlerlos bist – denn Macken sind menschlich und gehören dazu. Wichtig ist aber, wie du mit deinen Schwächen umgehst. Die Gesprächsbeteiligten möchten dir auf den Zahn fühlen und wissen, ob du Eigenmotivation besitzt, dich deiner Mängel anzunehmen und daran zu arbeiten. Das ist nämlich der entscheidende Punkt.

Übrigens: Auch bei einem Bewerbungsgespräch auf Englisch taucht die Frage „What is your greatest weakness?“ häufig auf. Daher solltest du auch hier darauf vorbereitet sein.

Formulierung der Frage nach deinen Schwächen

Früher wurde in klassischen Vorstellungsgesprächen fast immer sehr direkt und offen nach deinen Schwachpunkten gefragt: „Was sind Ihre Schwächen?“. Mittlerweile wirst du nach deinen Stärken und Schwächen des Öfteren auch indirekt im Bewerbungsgespräch gefragt – gegebenenfalls sogar in Form eines Brainteasers.

Hier besteht die Gefahr, die Situation nicht rechtzeitig zu erkennen und dem Gegenüber „in die Falle zu gehen“. Diese psychologische Strategie wird angewendet, um dich vorerst in Sicherheit zu wiegen und dann von einer anderen Perspektive an die eigentliche Frage anzuknüpfen. Du wirst beispielsweise gefragt, was dich an Kolleg:innen, Vorgesetzten oder Kund:innen stört, um daraus Rückschlüsse auf deine eigene Persönlichkeit zu ziehen.

Typische Formulierungen im Vorstellungsgespräch

Folgende Formulierungen werden häufig verwendet, um im Bewerbungsgespräch etwas indirekter nach deinen Schwächen zu fragen:

  • „Welche drei Eigenschaften mögen Sie an Kolleg:innen überhaupt nicht?“
  • „Und welche drei Eigenschaften mögen Ihre Kolleg:innen an Ihnen nicht?“
  • „Welche persönlichen Stärken hat Ihre aktuelle Chefin oder Ihr aktueller Chef, die Ihnen fehlen?“
  • „Wie würde eine unzufriedene Kundin oder ein unzufriedener Kunde Sie kritisieren?“

Auch kann es passieren, dass du deine Schwächen im Lebenslauf erklären musst. Du solltest dich daher auf Fragen nach einer Lücke im Lebenslauf vorbereiten und jede Station deines beruflichen Werdegangs begründen können. Auch ein abgebrochenes Studium oder kurz aufeinander folgende Arbeitsplatzwechsel solltest du plausibel erklären können.

Skalenfrage nach Schwächen

Ein gängiger Ansatz in Bewerbungsgesprächen ist mittlerweile auch die Selbsteinschätzung deiner Stärken und Schwächen mithilfe einer Skala. Hierbei wird dir die Frage gestellt, wie gut du auf einer Skala von 1–10 bestimmte Fähigkeiten beherrschst. 1 ist dabei die schlechteste Bewertung und bei 10 bist du absoluter Profi in diesem Gebiet.

Personaler:innen erhalten mit dieser Methode sehr aussagekräftige Informationen über deine Selbstreflexion und können direkt intensiver nachfragen, wie du mit der Schwäche umgegangen bist und ob du daran gearbeitet hast.

Beispiele für typische Skalenfragen:

Auf einer Skala von 1 bis 10, wie …

Individuell antworten: Bereite deine Schwächen vor

Da die Frage nach den Schwächen in den meisten Interviews auftaucht, ist es sinnvoll bei der Vorbereitung zum Vorstellungsgespräch über die Frage nachzudenken. Allerdings ist es natürlich sehr schwer dir pauschal richtige Antworten vorzugeben, da diese von deiner Persönlichkeit abhängen. Außerdem punktest du in keinem Bewerbungsgespräch, wenn du bei der Frage nach deinen Schwächen Standardantworten nennst. Brauchst du auch nicht, denn mit diesen Tipps antwortest du authentisch:

  1. Stärken-Schwächen-Analyse:

    Als Übung kannst du dir eine Liste deiner Schwächen anfertigen. Weil das manchmal gar nicht so einfach ist, kannst du deinen Familien- und Freundeskreis um Hilfe bitten. Meist haben andere ein differenzierteres Bild von dir. Persönlichkeitstests können eine weitere Möglichkeit sein deine Schwächen zu identifizieren. Beim kostenlosen Test von 16 Personalities erfährst du in unter 15 Minuten zu welchem Persönlichkeitstyp du gehörst.

  2. Tatsächliche Schwäche nennen:

    Authentizität ist das A und O. Auch wenn es sich vielleicht manchmal im Berufsleben so anfühlt – es erwartet niemand, dass du perfekt bist. Deswegen musst du keine Stärke in eine vermeintliche Schwäche umwandeln, sondern stehe lieber zu deinen Schwachpunkten.

  3. Lösungsvorschlag integrieren:

    Schwächen im Bewerbungsgespräch sollten immer demselben Muster folgen: Zunächst nennst du offen deine Schwäche und anschließend erläuterst du, wie du an dieser arbeitest. So wird deinem Gegenüber bewusst, dass du stetig an dir arbeitest und dich verbessern willst.

  4. Schwächen auf Job anpassen:

    Damit ist gemeint, dass du keine Schwäche nennen solltest, die sich negativ auf deine Performance im Job äußern könnte. Konkret bedeutet das zum Beispiel: Mitarbeitende im Sales sollten nicht zurückhaltend sein.

Gute Schwächen Beispiele: Liste mit guten Antworten

Eine gute Antwort auf die Frage zeichnet sich dadurch aus, dass du offen und ehrlich zu deiner Schwäche stehst und gleichzeitig erläuterst, wie du an ihr arbeitest. Folgende Liste gibt dir eine Übersicht über gute Antworten auf die Frage nach deinen Schwächen:

  • „Ich bin etwas vergesslich, aber deswegen nutze ich To-Do-Listen und einen organisierten Kalender.“
  • „Ich lasse mich manchmal ablenken, aber seit ich alle Störfaktoren am Arbeitsplatz beseitigt habe, passiert mir das nicht mehr.“
  • „Ich telefoniere nicht gerne, aber wenn ich vorher ein Skript schreibe, dann komme ich sicher und souverän durch jedes Telefonat.“
  • „Vor Vorträgen bin ich oft nervös, aber die gründliche Vorbereitung und das Üben der Präsentation im Team gibt mir die notwendige Sicherheit.“
  • „Ich kann mich bei einer starken Geräuschkulisse schlechter konzentrieren, aber greife in solchen Momenten auf meine Kopfhörer zurück und höre Klaviermusik.“
  • „Ich bin sehr schlecht darin mir Namen zu merken. Daher versuche ich mir die Namen von Gesprächspartnern möglichst zu notieren. Bereits das Aufschreiben hilft mir dabei den Namen besser einzuprägen.“
Wie du deine Chancen auf eine Zusage weiter erhöhen kannst, erfährst du in unserem Beitrag 15 Tipps fürs Vorstellungsgespräch.

No-Gos: Beispiele für schlechte Antworten

Es gibt einige Fehler, die du bei der Frage nach deinen Schwächen unbedingt vermeiden solltest:

  1. Floskeln: „Ich? Ich habe überhaupt keine Schwächen!“ – das wirkt arrogant, überheblich und wenig authentisch, wodurch du deine Chancen auf den Job verringerst.
  2. Witze: „Ich habe eine Schwäche für Schokolade.“ oder „Ich habe eine Blasenschwäche.“ – solche Antworten werden als missglückter Versuch eine witzige Antwort zu geben gewertet und machen deutlich, dass du versuchst der Frage auszuweichen.
  3. Eigentliche Stärke: „Ich bin zu perfektionistisch.“ – diese Antwort zeugt von übertriebenem Ehrgeiz und wird so häufig genannt, dass die meisten Personalverantwortlichen wohl nur noch müde lächeln können.

Zusätzlich solltest du auf keinen Fall lügen, indem du dir Dinge ausdenkst oder verschweigst. Häufig wirst du nach einem erfolgreichen Vorstellungsgespräch zum Probearbeiten eingeladen. Spätestens hier werden offensichtliche Schwächen ans Licht gebracht.

Stärken und Schwächen im Vorstellungsgespräch

Neben der Frage nach deinen Schwächen, interessiert sich die Personalabteilung natürlich auch für deine Stärken im Bewerbungsgespräch. Auch hier gilt die Regel: Bleib authentisch und individuell. Freund:innen oder Teammitglieder auf der Arbeit können dir auch hier beratend zur Seite stehen.

Im Gespräch über deine Stärken solltest du auf ein gesundes Mittelmaß zwischen Bescheidenheit und Eigenlob achten. Überheblichkeit kommt zwar selten gut, aber zu seinen Stärken zu stehen zeugt auch von Selbstbewusstsein. Wie leicht oder schwer dir die Beantwortung der Frage fällt, ist auch immer abhängig von deiner Persönlichkeit. Mit diesen Stärken überzeugst du im Vorstellungsgespräch.

Fazit: Schwächen im Vorstellungsgespräch

Du siehst: Es ist zwar nicht so einfach die Frage nach deinen Schwächen im Vorstellungsgespräch geschickt zu beantworten, aber mit ein paar Tipps und Tricks und der nötigen Vorbereitung kannst du das gut meistern. Wichtig ist es die Frage ernst zu nehmen, dich damit auseinanderzusetzen und ehrlich sowie authentisch zu antworten.

Damit bist du meist vielen Bewerber:innen einen Schritt voraus und tust auch noch etwas für dich. Du stärkst deine Persönlichkeitsentwicklung, indem du lernst selbstreflektiert zu sein und indem du herausfindest, woran du noch arbeiten kannst. In der Berufswelt ist es enorm wichtig, dass du eine gewisse Lernbereitschaft verkörperst und dich motiviert mit deinen Schwachstellen auseinandersetzen möchtest. Dann sehen Personaler:innen sicherlich gerne über den einen oder anderen Makel hinweg und freuen sich jemanden arbeitswilligen im Team begrüßen zu dürfen.

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Veröffentlicht am 21.12.2021, aktualisiert am 07.03.2024