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Handlungskompetenzen im Bewerbungsprozess

Soft Skills gehören zum A und O des beruflichen Erfolgs – daher wollen sie bereits im Bewerbungsgespräch bewiesen werden. Wie du deine Handlungskompetenzen schon während des Bewerbungsprozesses zeigen kannst, erklären wir dir hier.

Inhalt

Definition: Was bedeutet Handlungskompetenz?

Im Leben müssen Entscheidungen getroffen werden – und das: möglichst reflektiert. Es muss gehandelt werden.

Sowohl im Privaten als auch im Beruf bedeutet das, dass du die Initiative ergreifen kannst und zielgerichtet zum Ergebnis kommst.

Die berufliche Handlungskompetenz beschreibt also die Fähigkeit, zielgerichtet Aufgaben zu lösen – genauer: Deine Erfahrungen und dein Wissen befähigen dich dazu, gestellte Aufgaben zu lösen und diese auch lösen zu wollen.

Dabei sind Handlungskompetenzen als Ergebnis aus der Mischung von vier weiteren Kompetenzen zu werten. Diese sind:

  • Sozialkompetenz: Kommunikation, Kommunikation und Kommunikation. Du findest du in sozialen Gemeinschaften zurecht und weißt, wann und wie du dich mit anderen besprechen kannst und wo du Hilfe findest.
  • Fachkompetenz: Um sichere Entscheidungen zu treffen und verlässlich zu handeln, muss Verständnis für das Themengebiet vorhanden sein. Dieses setzt sich zusammen aus Studium oder Ausbildung und der folgenden Berufserfahrung. Die Schule bereitet dich dabei darauf vor, Informationen so verarbeiten zu können, dass du daraus einen Nutzen für dich erhältst und somit selbstständig handeln kannst.
  • Persönlichkeitskompetenz: Kannst du gut mit Kritik umgehen und bist reflektiert? Auch Lernbereitschaft gehört dazu. Persönlichkeitskompetenz – oder aus Selbstkompetenz – soll dir also deine eigene Position bewusst machen und dir damit zeigen, welchen Handlungsspielraum du hast.
  • Methodenkompetenz: Du kannst Handlungen nicht nur planen, sondern auch ausführen. Das funktioniert wie Fahrradfahren: Beim Lernen kommt es zu Erfolgserlebnissen und die Handlungen werden im Gedächtnis gespeichert. Irgendwann fährt dein Körper von selbst und du musst nicht mehr darüber nachdenken. Im Beruf lernst du immer mehr Lösungswege, die sie in deinem Gedächtnis festigen: Deine Erfahrung steigt mit jedem Tag.

Handlungskompetenz bedeutet also, aus diesen vier Kompetenzen einen Nutzen zu ziehen und mit richtigen Entscheidungen sicher handeln zu können und zu wollen.

Beispiele: Wie kannst du deine berufliche Handlungskompetenz steigern?

Soft Skills werden dir bereits im Kindesalter spielerisch beigebracht: Teilen, hilfsbereit sein und sich für andere freuen. Doch wenn bereits hier ein Bereich nicht oder schlecht kommuniziert wird, kann es zu fehlenden sozialen Kompetenzen kommen. Diese aufzuholen, kostet vor allem eins: Zeit.

Aber: Wo ein Wille ist, ist eben auch ein Weg. Fange am besten mit den vier Kompetenzen an, aus denen sich die Handlungskompetenz zusammenstellt:

Sozialkompetenz

Soziale Kompetenzen stärkst du – wie die meisten Kompetenzen – mit viel Training. Bei der Sozialkompetenz geht vor allem es darum, Gefühle und Haltungen von anderen Personen wahrnehmen zu können und damit umgehen zu können.

Du solltest dir also während Gesprächen immer wieder die Frage stellen: Was will mein Gegenüber mir damit sagen? Wie fühlt er sich? Um darauf dann reagieren zu können, kannst du dir Gespräche von anderen anschauen – Freunde, Familienmitglieder oder auch Gespräche aus Film und Fernsehen:

Wie reagieren sie auf Traurigkeit oder andere Emotionen? Wie führt man Smalltalk? Wie geht man mit Meinungsverschiedenheiten um? Das Gelernte kannst du dann in realen Gesprächen umsetzen. Nach und nach wirst du immer weniger darüber nachdenken und kannst immer freier sprechen. Small Talk wird dir beispielsweise immer leichter fallen und auch Konflikte kannst du schneller lösen.

Fachkompetenz

Fachliche Kompetenzen werden ganz anders trainiert: Durch Schule, Studium, Ausbildung und Weiterbildungen wächst dein Wissen nach und nach. Du kannst mit der Zeit zum Experten auf deinem Fachgebiet werden.

Wie du deine Fachkompetenz ausdrückst und einsetzt, gehört dann wieder zu den sozialen Kompetenzen.

Persönlichkeitskompetenz

Bei der Persönlichkeitskompetenz geht es vorwiegend um Selbstreflektion: Kannst du mit Kritik umgehen? Bist du motiviert? Bist du dir den Folgen deiner Handlungen bewusst?

Die Persönlichkeitskompetenz entwickelt sich schon früh in der Kindheit: Wer nicht kritikfähig ist, dem mangelt es auch an Konfliktfähigkeit. Es muss also schon früh gelehrt werden, wie du mit einem “Nein” umgehst.

Steigern kannst du deine Persönlichkeitskompetenz vor allem durch Wiederholung: Wiederhole gerade geführte Gespräche in deinem Kopf und versuche, die Situation von außen zu betrachten. Dabei siehst und lernst du, dich und deine Handlungen zu reflektieren. Stelle dir dabei immer die Fragen: Wie würdest du dich in der umgekehrten Situation fühlen? Würdest du dich im nächsten Gespräch genauso verhalten?

Methodenkompetenz

Die Methodenkompetenz wird bei dir ebenfalls im Kindesalter bereits verankert. Du lernst, wie du verschiedene Probleme wahrnimmst und dir einen Lösungsweg ausdenkst.

Damit sich daraus Kompetenzen entwickeln, müssen die Lösungswege wiederholt werden. Das heißt, dass du mit der Zeit für verschiedene Probleme ohne groß nachzudenken bereits einen Lösungsweg parat hast, der sich durch die vielen Wiederholungen in deinem Gedächtnis verankert hat.

Um deine Methodenkompetenz zu perfektionieren fehlt jetzt nur noch der Wille, Lösungswege zu finden und auszuführen – Einsatz zeigen und das Problem sicher lösen.

Wenn du also heute mit deiner bisher erreichten Methodenkompetenz unzufrieden bist und dich bessern willst, heißt das für dich: Raus aus der Komfortzone und rein ins Ungewisse. Du wirst Problemen begegnen, die du bisher noch nicht hattest und lernst mit der Zeit, wie du einfach aus der Sache herauskommst.

Ein einfaches Beispiel für Methodenkompetenz: Auf Fremde zugehen. Nach dem Weg fragen, Komplimente verteilen oder fragen, wo dein Gegenüber diese super Schuhe her hat – für viele ein Problem und viele werden unsicher. Doch je öfter du es machst, desto sicherer wirst du. Du lernst, welche Personengruppen du wie ansprichst und kannst dein Small Talk verbessern. Nach und nach wird es dir immer leichter fallen und voilà: Deine Methodenkompetenz wurde gesteigert.

Wie kannst du deine Handlungskompetenz schon während der Bewerbung beweisen?

Soft Skills im Bewerbungsprozess? Auflisten kommt nicht gut an – Soft Skills wollen “zwischen den Zeilen” gelesen werden: Trainieren einer Kinderfußballmannschaft? Zeugt von Führungskompetenzen, Teamfähigkeit und Motivation. Auch Hard Skills, wie Zertifikate für bestimmte Sprachen, zeugen von Soft Skills: Lernbereitschaft, Motivation und Offenheit.

Nach dem Lebenslauf wird es dann aber schwieriger: Ein Bewerbungsgespräch dauert im Schnitt 45 Minuten – eine kurze Zeit, um deine Persönlichkeit und deinen Charakter zu zeigen. Aber nicht unmöglich: Wir erklären dir in diesem Kapitel, wie du deine Handlungskompetenzen im Bewerbungsgespräch beweisen kannst.

Das Ganze beginnt schon bei der Bewerbung an sich: Dass du dich überhaupt bewirbst zeugt schon von Handlungskompetenz – du willst den Job, also tust du etwas dafür.

Während des Vorstellungsgesprächs kannst du dann bereits bei der Begrüßung deine sozialen Kompetenzen zeigen: Gehe offen auf deinen Gesprächspartner zu und finde die richtige Begrüßung. Kommt es dann zu den Bewerbungsfragen, kannst du deine Erfahrung und methodischen Kompetenzen beweisen: Wie hast du frühere Probleme gelöst, oder wie würdest du das fiktive Problem lösen, welches dir dein Gesprächspartner zur Übung gibt?

Eventuell kommt es auch schon zu Gehaltsverhandlungen oder du wirst gefragt, was du dir für ein Gehalt vorstellst. Auch hier kannst du soziale Kompetenzen und Handlungskompetenzen beweisen: Kompromisse finden und selbstbewusst entscheiden und aussprechen.

Handlungskompetenzen kannst du während des ganzen Bewerbungsgesprächs aber vor allem mit Motivation zeigen. Damit beweist du zwar nicht direkt deine Handlungskompetenz, doch du zeigst, dass du imstande bist, Entscheidungen zu treffen, treffen zu wollen und auszuführen.

Welche Jobs erfordern gute Handlungskompetenzen?

Verschiedene Soft Skills werden in verschiedenen Berufen mehr oder weniger gebraucht. Designer brauchen mehr Kreativität als gutes Zeitmanagement und Manager brauchen eine höhere Belastbarkeit als analytisches Denken. So steht es auch um Handlungskompetenzen:

Erzieher benötigen beispielsweise gute Handlungskompetenzen: Kinder sind unberechenbar – es kommt schnell zu Konflikten oder Unzufriedenheit und die Kunst ist, schnell und sicher zu verhandeln.

Auch Managerpositionen und Führungspositionen müssen schnell und selbstbewusst handeln können. Sie tragen eine große Verantwortung und es gilt, sicher damit umgehen zu können – und dafür muss auch die Motivation vorhanden sein.

Hier findest du Tipps und Tricks für ein erfolgreiches Bewerbungsgespräch

Veröffentlicht am 03.01.2022, aktualisiert am 01.03.2022